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12.11.2012 10:03

EU-Ostöffnung

Bedrohung oder Chance für die heimische Bauwirtschaft?


Schloss Haindorf/St. Pölten 2010-11-09

PRESSE-INFORMATION

Die niederösterreichische Bauwirtschaft hat im Rahmen des NÖ Baugewerbetages am 7. November 2012 eine Bilanz nach 18 Monaten EU-Ostöffnung gezogen. Landesinnungsmeister Ing. Robert Jägersberger begrüßte bei einer hochkarätigen Podiumsdiskussion zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste.

Die Präsidentin der NÖ Wirtschaftskammer, Bundesrätin KommR Sonja Zwazl, betonte die Vorteile des EU-Beitritts für die heimische Wirtschaft, Niederösterreich profitiert durch konstantes Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig sind aber auch weiterhin Kontrollen erforderlich, um illegale Machenschaften zu verhindern und Chancengleichheit im Wettbewerb zu gewährleisten. Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer, Landesinnungsmeisterin der Bauhilfsgewerbe, ergänzte, dass laut einer internen Erhebung grenznahe Gebiete und Bezirke rund um Wien stärker von den Auswirkungen der Ostöffnung und dem damit einhergehenden Lohn- und Sozialdumping betroffen sind.

Franz Kurz, Leiter der Stabsstelle Finanzpolizei (ehem. KIAB) im Bundesministerium für Finanzen, führte mit seinem Team österreichweit im Vorjahr 30.000 Kontrollen in den verschiedensten Branchen durch. Die größten Problemherde sieht er aufgrund seiner Erfahrungen in Wien und Umgebung. Der Direktor der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse, Gerhard Stoiber, stellte der heimischen Wirtschaft ein hervorragendes Zeugnis aus. Die 40.000 niederösterreichischen Betriebe melden im Gegensatz zu den ausländischen Firmen deren Arbeitnehmer alle ordnungsgemäß an. Nationalratsabgeordneter Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, wies darauf hin, dass trotz höherer Beschäftigtenrate gleichzeitig auch ein Anstieg der Arbeitslosenquote um 10 % zu verzeichnen sei, da durch die Grenzöffnung mehr Anbieter am Markt sind. Er forderte vor allem die öffentliche Hand dazu auf, Aufträge im Sinne regionaler Wertschöpfung an heimische Betriebe zu vergeben. Mag. Manfred Katzenschlager, Geschäftsführer der Bundesinnung Bau, betonte die Wichtigkeit von Kontrollen, diese sollten sich jedoch keinesfalls nur auf die einfacher zu kontrollierenden heimischen Betriebe konzentrieren.

Landesinnungsmeister BM Ing. Robert Jägersberger berichtete über die Probleme vieler Mitgliedsbetriebe aufgrund illegalen Preisdumpings von ausländischen Firmen und ersuchte die Kontrollbehörden, Meldungen und Verdachtsfällen jeder Größenordnung nachzugehen. Dazu sei es aber auch unbedingt erforderlich, endlich die Möglichkeit zur Strafverfolgung im Ausland zu schaffen. Unsere Betriebe nehmen ihre soziale Verantwortung für deren Arbeitnehmer wahr und entlohnen korrekt. Damit unsere Betriebe durch illegale Konkurrenz nicht noch mehr unter Druck geraten, ist eine verstärkte Unterstützung durch Politik und Verwaltung zur Eindämmung illegaler Machenschaften notwendig.

Ansprechpartner:
Mag. Harald Schweiger
Innungsgeschäftsführer, Landesinnung Bau
Wirtschaftskammer Niederösterreich
Daniel Gran-Straße 48/2 I 3100 St. Pölten,

T 02742/31 32 25-14
F 02742/31 32 25-20
E harald.schweiger(at)wknoe.at
W http://www.bau-noe.at